Decathlon Design

Die Umweltbewertung unserer Produkte

Die Umweltbewertung ist das Ergebnis eines Prozesses, der viele Schritte erfordert: Wir erklären dir hier die wichtigsten Schritte dieses Prozesses.

Der Grundgedanke ist, verstehen zu können/verständlich zu machen, was die Herstellung, der Kauf, die Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung für die Umwelt bedeutet.

Bei der Umweltbewertung werden verschiedene Elemente berücksichtigt:

  • die Rohstoffgewinnung,
  • die bei der Produktion verwendeten Materialien und Verfahren,
  • die Verpackung,
  • die Bereitstellung des Produkts, einschliesslich Transport
  • die Nutzung deines Produkts (z. B. das Waschen deines Sportshirts zwischen zwei Trainingseinheiten oder jedes Mal, wenn du den Akku deines Elektrobikes auflädst)
  • der Umgang mit deinem Produkt, wenn es das Ende seiner Nutzungsmöglichkeiten erreicht hat.
Die Umweltkennzeichnung dient dazu, die gesamte oder einen Teil der Bewertung eines Produkts oder einer Dienstleistung anzugeben.

Schritt 1. Der wissenschaftliche Rahmen: Umweltbewertung, was ist das?

Zur Bewertung seiner Produkte setzt Decathlon auf eine Lebenszyklusanalyse, d. h. eine Bewertung aller Phasen des Lebenszyklus von der Gewinnung der Rohstoffe, aus denen das Produkt besteht, bis zum Ende der Lebensdauer des Produkts.

Die Lebenszyklusanalyse ist ein relativ neues Thema, das in den 1990er Jahren aufkam. Die wissenschaftlichen Methoden und Instrumente zur Bewertung der Auswirkungen von Produkten werden daher ständig weiterentwickelt.

Decathlon trägt seit 2007 aktiv zur Entwicklung dieser Methoden bei, insbesondere durch die Teilnahme an französischen Arbeitsgruppen mit der ADEME sowie europäischen Arbeitsgruppen (PEF), die sowohl die Berechnungsmethoden als auch die Datenbanken, die für die Berechnung der Auswirkungen eines Produkts erforderlich sind, erarbeiten sollen.

Die Lebenszyklusanalyse für die Produkte bei Decathlon basiert auf den Empfehlungen der Methode Product Environmental Footprint, die von der Europäischen Kommission unterstützt wird.

Schritt 2. Die Produktdaten: Wie werden die Umweltauswirkungen beurteilt?

Bei Decathlon findet die Umweltbewertung in den frühen Phasen der Entwicklung eines neuen Produkts statt, nämlich schon in der Entwurfsphase. Ingenieure modellieren den Lebenszyklus eines Produkts so genau wie möglich, indem sie verschiedene Ressourcen nutzen, die ihnen zur Verfügung stehen:
- produktspezifische Daten (Zusammensetzung, Verpackung usw.);
- Daten aus Umweltdatenbanken wie der (französischen) Impacts-Datenbank oder der europäischen Datenbank EF 3.1;
- wahrscheinliche Szenarien, die auf der Ebene des Unternehmens oder der Produktkategorie (Transport usw.) definiert wurden.

Unter „wahrscheinlichen Szenarien“ verstehen wir „das, was am häufigsten vorkommt“: z. B. eine Produktion in Asien, die immer noch sehr kohlenstoffhaltig ist, ein Seetransport oder eine Wäsche bei 30° statt bei 60°.

Schritt 3. Modellierung des Produktlebenszyklus, um die Umweltauswirkungen zu verstehen und zu optimieren

Bei der Modellierung des Lebenszyklus eines Produkts überwacht Decathlon jeden Schritt von der Gewinnung bis zum Ende der Lebensdauer.

🧱 Gewinnung/Ernte der Rohstoffe und Herstellung der Komponenten

In diesem Schritt berechnet Decathlon die Auswirkungen der Rohstoffe des Produkts unter Berücksichtigung ihrer Herstellungs- oder Gewinnungsprozesse.  
Darüber hinaus wird auch die Herstellung der Komponenten erfasst, wobei die Auswirkungen der beteiligten industriellen Prozesse, die damit verbundenen Verlustraten und die Transportschritte zwischen den Fabriken bis zur Fabrik des Endprodukts berücksichtigt werden.

Bei der Herstellung einer Hose beispielsweise werden in diesem Schritt der Anbau und die Ernte der Baumwolle, die industriellen Prozesse im Zusammenhang mit ihrer Verarbeitung zu gefärbten Stoffen, der Materialverlust und der Transport zwischen den einzelnen Schritten berücksichtigt.

🪡 Endmontage des Produkts

In dieser Phase wird die Endmontage des fertigen Produkts modelliert.
Bei bestimmten Produkttypen, z. B. Bekleidung und Schuhen, werden Produktionsverluste vom Produktingenieur:in ebenfalls berücksichtigt (durch Erhöhung der Masse des fertigen Produkts), da sie Teil des Produktionszyklus und damit der Auswirkungen des Produkts sind.
Wenn wir das Beispiel der Hose wieder aufgreifen, geht es hier um die Emissionen, die mit der Endfertigung der Hose verbunden sind, z. B. die Energie, die benötigt wird, um die Hose zu nähen, oder die Auswirkungen von Stoffresten.

📦 Verpackung

Primärverpackungen (direkte Verpackung des Produkts, die du in der Filiale vorfindest) und Sekundärverpackungen (Verpackungen, die dem Transport und der Vermarktung des Produkts dienen, wie z. B. Kartons) werden bei der Berechnung der Umweltauswirkungen des Produkts berücksichtigt.

🚚 Vertrieb

Hier berechnet Decathlon die Auswirkungen des Transports des Produkts von der Endmontagefabrik bis zum europäischen Vertriebslager unter Berücksichtigung verschiedener Transportarten (See-, Strassen-, Lufttransport).
Derzeit werden der Transport zwischen den Lagerhäusern und den Decathlon Filialen sowie der Transport vom Kunden bis zur Filiale noch nicht auf der Ebene der Umweltauswirkungen des Produkts berücksichtigt. Die Umweltauswirkungen der Decathlon Lagerhäuser und Filialen werden lediglich auf der Ebene der Umweltauswirkungen des Unternehmens festgehalten.

💦 Nutzung

In diesem Schritt werden die Auswirkungen der wahrscheinlichsten Szenarien der Nutzung des Produkts durch den Verbraucher betrachtet.
Bei einem Textilprodukt bewertet man z. B. die Auswirkungen des Waschens, Trocknens und Bügelns des Produkts anhand der Pflegehinweise auf dem Etikett des Produkts.
Bei einem elektronischen Produkt bewertet man die gesamte verbrauchte elektrische Energie in Abhängigkeit von der Leistung des Produkts im Betrieb und im ausgeschalteten Zustand.

🏭 Ende des Produktlebens
In diesem Schritt wendet Decathlon ein Szenario für das Ende des Lebenszyklus an, das von der Art des Produkts und jedem Material, aus dem es besteht, abhängt, wodurch die Recyclingpraktiken der verschiedenen Sektoren modelliert werden können. Diese Szenarien werden von der Europäischen Kommission im Rahmen der PEF-Methode festgelegt und berücksichtigen Recycling-, Verbrennungs- und Deponiequoten.

In diesem Schritt wendet Decathlon ein Szenario für das Ende des Lebenszyklus an, das von der Art des Produkts und jedem Material, aus dem es besteht. Diese Szenarien werden mithilfe der wissenschaftlichen Methode PEF definiert. Sie berücksichtigen verschiedene Elemente, darunter die Quoten und Verfahren für Recycling (Zerkleinern und Einschmelzen von Metall, Zerfasern eines T-Shirts und Spinnverfahren...), Verbrennung und Deponierung.

Hinweis: Die Auswirkungen am Ende des Lebenszyklus eines Produkts können negativ sein, wenn ein Teil des Produkts recycelt werden kann und somit die Gewinnung von neuen Rohstoffen reduziert wird.

Die Umweltbewertung unserer Produkte

Geschätzte Modellierungen

Die Umweltauswirkungen eines Produkts sind Schätzungen, die auf der Modellierung des Lebenszyklus beruhen. Die derzeitigen Modellierungen berücksichtigen noch nicht alle genauen Daten eines bestimmten Produkts. Daher kann es vorkommen, dass diese leicht überschätzt oder unterschätzt werden.

Schritt 4. Erhebung der Analyseergebnisse

Sobald sie den Lebenszyklus des Produkts modelliert haben, haben die Decathlon-Ingenieure Zugriff auf verschiedene Informationen bezüglich der Umweltauswirkungen der Produkte.

Denn gegenwärtig umfassen die Design-Tools von Decathlon:
- den PEF-Score, bei dem es sich um eine Bewertung der gesamten Umweltauswirkungen des Produkts handelt, bei der alle 16 Umweltindikatoren der PEF-Methode berücksichtigt werden („PEF-Score“);
- den CO2-Fussabdruck, der einem der 16 Umweltindikatoren der PEF-Methode entspricht, der die Auswirkungen des Produkts auf den Klimawandel widerspiegelt. Er wird durch die Messung aller Treibhausgase (Stickstoff, Methan, Kohlendioxid ...) berechnet.

Schritt 5 - Erhebung der Analyseergebnisse

Diese Lebenszyklusanalysen ermöglichen es dem Unternehmen:
- die Hebel zur Reduzierung der Umweltauswirkungen von Produkten zu identifizieren
- die Ergebnisse anzuzeigen, um die Nutzerinnen und Nutzer zu unterstützen
- die Umweltbewertung des Produkts in die CO2-Bilanz des Unternehmens zu integrieren

Die Umweltbewertung unserer Produkte

Identifizierung der Hebel zur Reduzierung der Umweltauswirkungen von Produkten

Anhand der Analyse des Lebenszyklus eines Produkts können Ingenieur:innen die wichtigsten Umweltauswirkungen und die am stärksten belastenden Lebenszyklusphasen eines Produkts ermitteln. Aufgrund dieser Analyse können sie die vorrangigen Arbeitsbereiche festlegen, um die Auswirkungen des Produkts zu verringern.
Mithilfe des Referenzrahmens für Ökodesign-Massnahmen können Ingenieur:innen die Hebel identifizieren, mit denen sie die Umweltauswirkungen ihres Produkts deutlich verringern können.
Die Definition dieses Referenzrahmens für Ökodesign-Massnahmen ist das Ergebnis mehrerer Schritte, die es ermöglichen, für jede Produktart geeignete Massnahmen zu identifizieren, aber auch eine deutliche Senkung der Umweltauswirkungen unserer Produkte zu gewährleisten.

Kennzeichnungen zur Unterstützung der Nutzerinnen und Nutzer

Decathlon ist davon überzeugt, dass auch die Verbraucher:innen einen Beitrag leisten müssen, um anders zu konsumieren. Aus diesem Grund hat Decathlon bereits 2017 erste freiwillige Umweltkennzeichnungen eingeführt.

Bei der Umweltkennzeichnung geht es darum, die gesamte oder einen Teil der Umweltbewertung eines Produkts einem Verbraucher zugänglich zu machen, um ihm die Wahl für ein weniger belastendes Konsumverhalten zu erleichtern.

Mittlerweile hat sich Decathlon dafür entschieden, diesen „Auszug“ aus der Umweltbewertung unserer Produkte anzugeben: Den CO2-Fussabdruck, der den Auswirkungen des Produkts auf den Klimawandel entspricht. Er wird durch die Messung aller Treibhausgase (Stickstoff, Methan, Kohlendioxid ...) berechnet, die das Produkt in allen Phasen seines Lebenszyklus ausstösst. Zur einfacheren Lesbarkeit dieses Fussabdrucks werden diese Gase und auch ihre Auswirkungen in Kg Äquivalent umgerechnet. Daher spricht man von Kg CO2e, wobei das „e“ hinter CO2 für „Äquivalent“ steht.

Einbeziehung der Umweltbewertung des Produkts in die Kohlenstoffbilanz des Unternehmens

Die Berechnung des Kohlenstoffpfads des Unternehmens beinhaltet die Berechnung der Auswirkungen der Produkte (Rohstoffe, Produktion, Nutzung und Ende des Lebenszyklus), ihres Transports sowie der Auswirkungen, die mit den von Decathlon betriebenen Standorten (Filialen, Lager, Produktionsbüro und Markenstandorte) zusammenhängen.