Einen Platten reparieren, ohne das Rad auszubauen

Wie zentrierst du ein Velo­rad (mit und ohne Ausbau)?

Ein Velo­rad zu zentrieren ist eine einfache und sehr nützliche Reparatur. Du weisst (noch) nicht, wie du das anstellen sollst? Keine Sorge, es ist nie zu spät, damit anzufangen; dein Lernprozess beginnt übrigens gleich hier mit diesem Artikel!

Das Velo ist ein kleines technisches Wunderwerk; eine Maschine, bei der alles in perfekter Harmonie und Symmetrie zusammenarbeitet. Ein perfektes Zusammenspiel aller Teile, und schon fährst du los, den Wind in den Haaren. Aber sobald ein Teil aus dem Takt gerät – auch nur ein kleines bisschen, gerät das Gleichgewicht durcheinander und wird instabil… Ein paar Komponenten, an die man beim Thema Velofahren sofort denkt und die buchstäblich dafür sorgen, dass du überhaupt fahren kannst, sind natürlich die Räder (übrigens: Hier erklären wir dir, was du tun kannst, wenn dein Reifen platt ist). In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deine Räder zentrierst und was du sonst noch übers Zentrieren wissen musst. Los geht’s!

Wie zentrierst du ein Velo­rad (mit und ohne Ausbau)?

Was bedeutet Zentrieren?

Ein beschädigtes Rad zu zentrieren, heisst ganz einfach, es wieder geradezurichten. Mit der Zeit kann es sich mehr oder weniger stark aus seiner Achse verschieben, das erschwert das Vorankommen und macht das Treten weniger effizient. Denn wenn dein Rad einen Achter hat, geht deine Kraft nicht mehr zu 100 % nach vorne, sondern wird durch die Verformung des Rads abgelenkt, die sie behindert.

Was die Verformung betrifft, kann dein Rad zwei Arten davon aufweisen:

Eine seitliche Verformung, das ist der klassische Achter;
Eine Eindellung der Felge, das nennt man einen Höhenschlag.

"Ein Rad zentrieren" oder "eine Felge zentrieren", was ist der Unterschied?

Klar, jeder weiss, was ein Rad ist, aber was genau ist eigentlich eine Felge?

  • Die Felge ist der Kreis, der die Speichen umgibt, also der äussere Rand des Rads. Mit anderen Worten: Ein Rad zu zentrieren heisst, die Felge zu zentrieren. Beide Ausdrücke sind also richtig – und sie meinen genau dasselbe.

Warum bekommt ein Velo­rad einen Achter?

Keine Sorge, es ist ganz normal, wenn dein Rad mal einen Achter hat. Eine der möglichen Ursachen für eine verbogene Felge ist ganz einfach Abnutzung: Die Speichennippel lockern sich, und die Speichen verlieren an Spannung. Du hast es dir vielleicht schon gedacht, in dem Fall solltest du sie einfach wieder nachziehen. Ein Achter kann auch durch einen Schlag oder einen Sturz entstehen, was wir dir natürlich keinesfalls wünschen.

Egal, wodurch der Achter entstanden ist, er ist in der Regel reparierbar. Wie einfach das geht, hängt von deinem handwerklichen Geschick ab (und wenn du noch nicht so geübt bist, wirst du dich mit etwas Übung ganz bestimmt verbessern).

Wie erkennst du, ob ein Rad einen Achter hat?

Was bei dieser Sache mit einem Achter beruhigend ist: Wenn dein Rad wirklich verzogen ist, wirst du es normalerweise ziemlich schnell merken. Denn wenn ein Rad einen Achter hat, läuft es nicht mehr rund und streift beim Drehen an deinen Bremsbelägen.
Das ist also relativ einfach: Die Stellen, an denen dein Rad die Bremsbeläge berührt, sind die Stellen, an denen dein Rad verzogen ist… Und glaub uns: Ein Rad, das sich an die Bremsbeläge reibt (und das dadurch in seinem Schwung gebremst wird, ohne dass man es wollte), ist (sehr) leicht zu erkennen!

Wenn dein Velo keine Bremsbeläge hat, kannst du auch einen Zentrierständer verwenden. Dazu stellst du dein Rad auf den Ständer und positionierst die Zeiger zur Anzeige des Achterlaufs nahe an deiner Felge. Dreh dein Rad dann einmal vollständig: wie bei der Bremsschuhtechnik zeigen Ihnen die Kontaktzonen die verschleierten Stellen an. Klingt doch eigentlich gar nicht so kompliziert, oder?

Ist es gefährlich, mit einem Achter zu fahren?

Mit einem verzogenen Rad zu fahren, ist nicht empfehlenswert. Denn ein Achter verursacht Vibrationen – und das bedeutet weniger Stabilität für den oder die Velofahrer:in. Das Gleichgewicht dieser Person ist also deutlich instabiler, wenn das Rad einen Achter hat. Und da man sich die Strasse mit anderen teilt, liegt es in der Verantwortung und im gesunden Menschenverstand jedes Einzelnen, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen, und auch keine Risiken für andere Verkehrsteilnehmende zu verursachen.

Welche Werkzeuge brauchst du, um ein Velo­rad zu zentrieren?

Um ein verzogenes Velo­rad zu reparieren, brauchst du nur sehr wenig Werkzeug:

• Zuerst brauchst du einen Speichenschlüssel.

• Dann brauchst du einen Zentrierständer. Erinnerst du dich? Wir haben ihn ein paar Absätze weiter oben schon erwähnt. Mit diesem Werkzeug kannst du überprüfen, ob dein Rad gerade läuft und richtig ausgerichtet ist.

• Und schliesslich kannst du auch einen Zentrierprüfer verwenden. Wie der Name schon sagt, hilft dir dieses Werkzeug, die Ausrichtung beider Seiten deines Rads zu vergleichen. Er wird an der Nabe und an der Felge befestigt.

Wie zentrierst du ein Velo­rad (mit und ohne Ausbau)?

Wie zentrierst du ein Velo­rad (Rennvelo, MTB oder E-Bike)?

Um dein Rad zu zentrieren, musst du zuerst die verzogenen Stellen ausfindig machen. Glücklicherweise gibt es ein tolles Werkzeug, das genau dafür entwickelt wurde: den Zentrierständer.

Wir erklären dir, wie er funktioniert: Zuerst baust du dein Rad aus, stellst es auf den Zentrierständer und überprüfst die Spannung aller Speichen (ein paar Tipps dazu findest du weiter unten).

Wie richtest du die Speichen eines Velo­rads aus?

Um die Speichen deines Velo­rads auszurichten, reicht es, die Nippel der Speichen leicht nachzuziehen, wenn sie dir nicht straff genug erscheinen. Aber Achtung: Du musst dabei sehr behutsam und vorsichtig vorgehen, damit du die Felge nicht verbiegst oder eine Speiche beschädigst. Dreh die Nippel nur in kleinen Schritten – mit halben oder sogar nur viertel Umdrehungen des Speichenschlüssels. Falls sich ein Nippel nur schwer drehen lässt, gib etwas WD40 darauf und lass es etwa 5 Minuten lang einwirken.

Dann, wie wir dir weiter oben schon erklärt haben, positionierst du die Zeiger zur Anzeige des Achterlaufs am Zentrierständer nah an deiner Felge und drehst dein Rad langsam. Die Stellen, an denen die Felge die Zeiger berührt, zeigen dir (wenig überraschend) die verzogenen Bereiche.

Jetzt musst du nur noch die Spannung der betroffenen Speichen anpassen, wichtig ist, dass die Spannung möglichst gleichmässig verteilt ist… Eine heikle Aufgabe, die Geduld und Genauigkeit erfordert, aber keine Sorge: Diese Fähigkeiten wirst du mit der Übung schnell entwickeln…
falls du sie nicht längst hast ;) !

Übrigens: Da ein Achter eine seitliche Verformung der Felge ist, solltest du wissen, dass du die Felge nach links ziehen kannst, indem du die entsprechenden Speichen auf der linken Seite anziehst, oder indem du die auf der rechten Seite etwas lockerst. Und natürlich umgekehrt, wenn du die Felge nach rechts ziehen willst.

Falls du einen findest, empfehlen wir dir, zusätzlich einen Zentrierprüfer zu verwenden. Damit kannst du die Speichenspannung auf beiden Seiten der Felge genau vergleichen.

Die Speichenspannung kontrollieren

Um die Spannung deiner Speichen zu überprüfen, vertrau auf dein Gefühl: Drück die Speichen paarweise zusammen, um ihre Spannung zu vergleichen! Hör auf dein Gefühl und zieh sie bei Bedarf nach.

Wie verwende ich einen Speichenschlüssel?

Um eine Speichennippel anzuziehen, drehst du deinen Speichenschlüssel im Uhrzeigersinn. Umgekehrt musst du zum Lösen eines Speichennippels deinen Speichenschlüssel gegen den Uhrzeigersinn drehen.

Wie zentrierst du ein Velo­rad (mit und ohne Ausbau)?

Wie zentrierst du ein Velo­rad (Rennvelo, MTB oder E-Bike) ohne es auszubauen?

Auch wenn es möglich ist, ein Laufrad zu zentrieren, ohne es auszubauen, indem man sich provisorisch sogenannte „Ausschlaganzeiger“ bastelt, zum Beispiel mit Holzspiesschen oder einem Reifenheber, der mit einem Gummi an der Gabel befestigt wird, bleibt diese Methode doch unzuverlässig und ungenau.

Warum sollte man den Reifen flicken, ohne das Rad auszubauen?

Einen Platten zu reparieren ist eigentlich einfacher, wenn man das Rad ausbaut… Aber was spricht dafür, den Schlauch zu flicken, ohne alles zu demontieren?

  • Demontage ohne Schlüssel: Genau, in der Stadt oder auf einer Landstrasse hat man nicht immer den passenden Schlüssel dabei, um das Rad auszubauen, wenn man einen Platten hat. Mit dieser Technik brauchst du keinen Schlüssel mehr – du reparierst dein Citybike überall und mit wenig Werkzeug!
  • Eine schnellere Reparatur : Es geht auch schneller, vor allem wenn du einen Platten am Hinterrad hast… Du sparst dir die Zeit fürs Aus- und Einbauen des Rads: Wenn du es eilig hast, ist das ein echter Vorteil!
  • Und ohne schmutzig zu werden : Ein weiterer grosser Vorteil für Stadtfahrer: Du bleibst sauber, wenn du einen Platten flickst, ohne das Rad auszubauen! Denn ja – wenn man das Hinterrad ausbaut, muss man auch mit der Kette hantieren. Du baust das Rad nicht aus? Dann bleiben deine Hände sauber (vorausgesetzt, dein Reifen ist es auch).

Für welche Velos ist diese Technik geeignet?

Bei einem MTB oder einem Rennvelo wird diese Technik weniger genutzt, weil die Räder mit Schnellspannern ausgestattet sind.

Wenn du aber mit einem Citybike, einem Trekkingvelo, einem E-Bike oder einem BMX unterwegs bist, sind die Räder oft mit Muttern befestigt. Kommst du mit dem Velo von der Arbeit zurück, hast du nicht unbedingt einen 15er-Gabelschlüssel dabei, um im Fall eines Plattens das Rad auszubauen.

Wie holst du den Schlauch raus, ohne das Rad auszubauen?

  • Velo richtig positionieren
Wenn du zu Hause bist und das Glück hast, einen Montageständer zu besitzen, musst du dein Velo nur noch anheben und auf dem Ständer fixieren!

Bist du draussen unterwegs, ist es am besten, das Velo umzukehren, sodass es auf dem Sattel und den Griffen steht. So hast du einfachen Zugang zu den Rädern. Die Arbeit wird schwierig, wenn du das Velo einfach stehen lässt.

Schütze Sattel und Griffe, damit sie nicht schmutzig werden, oder such dir einen sauberen Untergrund.
  • Bremse lösen
Warum sollte man die Bremse lösen, wenn man den Reifen abmontieren will? Ganz einfach: Du musst den Schlauch zwischen Bremsklotz und Felge durchschieben, damit du ihn zwischen Rahmen und Rad platzieren kannst.

V-Brakes lassen sich zum Beispiel ganz leicht aushängen. Bei anderen Bremsarten reicht es, das Einstellrädchen ganz zurückzudrehen.
  • Reifen abnehmen und Schlauch herausnehmen
Nimm zwei oder drei Reifenheber und löse den Reifen von deinem Velo. Falls noch Luft im Schlauch ist, lass ihn vollständig ab.

Ein Tipp: Beim Hinterrad solltest du den Reifen auf der von der Kette abgewandten Seite abnehmen, um nicht behindert zu werden.

Nimm dann den Schlauch heraus und führe ihn zwischen Felge und Bremsklotz durch, damit er nahe an der Achse liegt.
  • Schlauch aufpumpen und Loch suchen
Positioniere den Schlauch zwischen Rahmen und Rad, möglichst nahe an der Achse, so kannst du ihn dort aufpumpen und bewegen! An dieser Stelle hast du am meisten Platz.

Den Platten flicken, sobald der Schlauch draussen ist

Jetzt musst du nur noch den klassischen Schritten folgen, um einen platten Reifen mit einem Flickzeug zu reparieren:

  • Trockne den Schlauch
  • Schleif die Stelle um das Loch möglichst an
  • Trag den Kleber auf und warte 4 bis 5 Minuten
  • Positioniere den Flicken und drück ihn einige Minuten lang fest
  • Kontrolliere den Reifen und entferne den Dorn, falls er noch drinsteck
  • Setz den Schlauch und den Reifen wieder ein und pumpe auf.

Wie zentrierst du ein Velo­rad (mit und ohne Ausbau)?

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Ähnlich wie bei der Arbeit eines Goldschmieds ist das Zentrieren eines Laufrads eine wirklich feine und präzise Angelegenheit – man könnte es genauso gut mit einem Musiker oder einer Musikerin vergleichen, der oder die sein bzw. ihr Instrument stimmt. Und auch wenn dir das Ganze auf den ersten Blick etwas kompliziert erscheinen mag, können wir dich beruhigen: es ist alles eine Frage der Übung. Vergiss auch nicht, dass dich in der Werkstatt qualifizierte Technikerinnen und Techniker gerne unterstützen.

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